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HARDWARE & DROHNENAUSWAHL

WISSENSWERTES

HARDWARE & DROHNENAUSWAHL

Drohnen haben die Vermessungstechnik revolutioniert. Von kompakten Modellen für einfache photogrammetrische Aufnahmen bis hin zu professionellen Trägerplattformen für hochpräzise LiDAR-Sensoren – die Auswahl ist enorm. Doch welche Drohne ist die richtige? Und welche Sensoren liefern die besten Ergebnisse?


Die Antwort hängt stark vom Einsatzzweck, der geforderten Genauigkeit und dem Budget ab. Während für kleine Kartierungsprojekte eine kompakte Drohne mit Standardkamera ausreichen kann, erfordert die präzise Erfassung komplexer Geländeformen oft den Einsatz hochwertiger GNSS-gestützter Systeme mit speziellen Sensoren.



In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Aspekte der Drohnen- und Sensorauswahl für die Vermessungstechnik.

Welche Faktoren bestimmen die Wahl der richtigen Drohne?

Die wichtigste Frage bei der Auswahl der passenden Hardware ist: Was soll vermessen werden und mit welcher Genauigkeit?

Folgende Faktoren spielen eine Rolle:

✅ Art der Vermessung – Geht es um großflächige Kartierungen, 3D-Gebäudemodelle oder Detailaufnahmen?
✅ Genauigkeitsanforderung – Sind Zentimeter- oder sogar Millimeter-genaue Messungen erforderlich?
✅ Budget & Wirtschaftlichkeit – Soll eine günstige Lösung genutzt oder in hochpräzise Hardware investiert werden?
✅ Sensorwahl & Kompatibilität – Wird eine Drohne mit fester Kamera benötigt oder ein System mit wechselbaren Sensoren?
✅ Flugzeit & Reichweite – Wie groß ist das Vermessungsgebiet, und muss die Drohne lange in der Luft bleiben?

Ein kleiner Vermessungsdienstleister mit Projekten auf Baustellen benötigt eine andere Lösung als ein Unternehmen, das tausende Hektar Land effizient kartieren muss. Deshalb gibt es nicht die eine perfekte Drohne, sondern verschiedene Systeme, die für unterschiedliche Aufgaben optimiert sind.

💡 Tipp: Nicht immer ist das teuerste System die beste Wahl. Wer vor allem kleine Flächen vermisst, kann mit einer leichteren und günstigeren Lösung oft effizienter arbeiten.

Drohnenkategorien für die Vermessung

Drohnen für die Vermessung lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, je nach Einsatzzweck und technischer Ausstattung.

Kompakte Multikopter sind leicht, flexibel und oft mit RTK-Technologie ausgestattet. Sie eignen sich besonders für kleine Bauprojekte, einfache Kartierungen und Geländeaufnahmen.

Industrielle Multikopter bieten eine höhere Tragkraft und erweiterbare Sensorik. Sie werden für hochpräzise Vermessungen mit RTK/PPK oder LiDAR eingesetzt und kommen oft in der Bau- und Infrastrukturvermessung zum Einsatz.

Festflügel-Drohnen (Fixed-Wing) sind auf die effiziente Kartierung großer Flächen ausgelegt, beispielsweise in der Landwirtschaft oder im Katasterwesen. Sie bieten lange Flugzeiten, benötigen jedoch mehr Platz für Start und Landung.

Spezialisierte Plattformen sind für spezielle Anwendungen konzipiert, beispielsweise für Forschungsprojekte, hochauflösende LiDAR-Messungen oder den Transport schwerer Sensoren.

Was sind die wichtigsten Unterschiede?

Multikopter sind durch ihre hohe Manövrierfähigkeit ideal für 3D-Vermessungen in Städten, Baugebieten oder unwegsamem Gelände.
Festflügler (Fixed-Wing-Drohnen) ermöglichen die schnelle Kartierung großer Gebiete, sind aber weniger flexibel und benötigen mehr Platz zum Starten und Landen.

Spezialisierte Plattformen kommen dann zum Einsatz, wenn hochwertige Sensoren oder Spezialkameras geflogen werden müssen, beispielsweise für wissenschaftliche Untersuchungen oder besonders präzise Vermessungen.

💡 Tipp: Für kleine bis mittelgroße Projekte ist eine kompakte Multikopter-Drohne mit RTK-Funktion oft die beste Wahl, da sie eine hohe Präzision bei gleichzeitig einfacher Handhabung bietet.

Welche Sensoren sind für die Vermessung geeignet?

Welcher Sensor ist der richtige für die Vermessung?

Neben der Drohne selbst bestimmt vor allem der Sensor die Qualität der erfassten Daten. Grundsätzlich gibt es zwei Haupttechnologien:

1️⃣ Photogrammetrie – Erstellung von 3D-Modellen aus hochauflösenden Bildern
2️⃣ LiDAR – Direkte Erfassung von Punktwolken durch Laserimpulse

Übersicht der Sensortypen und deren Eigenschaften

RGB-Kameras (Photogrammetrie) bieten eine hohe Detailauflösung und sind kostengünstiger als LiDAR. Allerdings sind sie von den Lichtverhältnissen abhängig und benötigen oft viele Bodenpasspunkte (GCPs), um präzise Ergebnisse zu liefern. Sie eignen sich besonders für 3D-Gebäudemodelle, Geländeaufnahmen und die Bauüberwachung.

Multispektral-Kameras ermöglichen die Analyse von Vegetations- und Materialunterschieden. Sie sind teurer und werden meist für spezialisierte Anwendungen wie Landwirtschaft oder Umweltmonitoring genutzt.

Thermalkameras erfassen Temperaturunterschiede und eignen sich für Gebäudediagnostik und die Kontrolle von Infrastrukturen. Für klassische Vermessungsaufgaben sind sie aufgrund ihrer geringeren Detailgenauigkeit weniger geeignet.

LiDAR-Sensoren ermöglichen die hochpräzise Erfassung von Höhenmodellen und liefern selbst in dicht bewachsenen Gebieten zuverlässige Daten. Sie sind deutlich teurer, bieten jedoch eine unschlagbare Genauigkeit für Forstwirtschaft, topografische Kartierung und hochpräzise Vermessungsaufgaben.

Drohnen- und Sensorauswahl: Eine Frage der Anwendung

Am Ende entscheidet der Einsatzzweck über die richtige Wahl der Hardware. Einige typische Szenarien:

✔ Bauüberwachung & kleine Kartierungen → Kompakte RTK-Drohne mit Standardkamera (z. B. DJI Mavic 3 Enterprise RTK)
✔ Flächenvermessung für GIS-Anwendungen → Festflügel-Drohne mit hochauflösender Kamera (z. B. WingtraOne)
✔ Forst- & Umweltvermessung → LiDAR-Drohne mit hoher Punktdichte (z. B. TrueView 515 oder DJI L2)
✔ Industrielle Präzisionsvermessung → Schwerlast-Drohne mit GNSS-gestütztem LiDAR

💡 Tipp: Wer unterschiedliche Projekte abdecken muss, fährt mit einer modularen Plattform oft am besten, da sich verschiedene Sensoren flexibel einsetzen lassen.

Photogrammetrie oder LiDAR – was ist besser?

Während photogrammetrische Systeme für viele Standard-Vermessungsaufgaben ausreichen, ist LiDAR die bessere Wahl, wenn eine Vegetationsdurchdringung oder eine hochgenaue Höhenmodellierung erforderlich ist.

Ein wichtiger Faktor ist außerdem das GNSS- und IMU-System der Drohne: Je präziser diese Komponenten sind, desto weniger Bodenpasspunkte (GCPs) werden benötigt. Eine hochwertige RTK- oder PPK-Integration kann also nicht nur die Genauigkeit verbessern, sondern auch die Nachbearbeitung erheblich vereinfachen.

💡 Tipp: Wer sich für ein Photogrammetrie-System entscheidet, sollte auf einen großen Sensor und eine feste Brennweite achten – das erhöht die Bildqualität und sorgt für eine bessere Messgenauigkeit.

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