WISSENSWERTES
Drohnen ermöglichen eine schnelle und präzise Erfassung von Vermessungsdaten. Doch erst durch eine strukturierte Datenverarbeitung entsteht ein nutzbares Produkt – sei es ein Orthofoto, ein 3D-Modell oder eine georeferenzierte Punktwolke. Der Workflow von der Rohdatenerfassung bis zum fertigen Endprodukt umfasst mehrere Schritte, die entscheidend für die Genauigkeit und Qualität der Ergebnisse sind.
In diesem Artikel erläutern wir, welche Prozesse nach dem Drohnenflug notwendig sind, welche Softwarelösungen zum Einsatz kommen und wie die gesammelten Daten optimal weiterverarbeitet werden.
Nach Abschluss des Drohnenflugs müssen die aufgenommenen Daten auf den Computer oder Server übertragen werden. Dabei ist es wichtig, direkt eine erste Qualitätskontrolle durchzuführen.
✅ Sind alle Bilder oder LiDAR-Scans vorhanden? Fehlende oder unscharfe Aufnahmen können die spätere Rekonstruktion beeinträchtigen.
✅ Ist die GNSS-/RTK-Genauigkeit ausreichend? Falls Bodenpasspunkte (GCPs) verwendet wurden, sollte überprüft werden, ob alle relevanten Messpunkte korrekt erfasst wurden.
✅ Sind die Metadaten vollständig? Besonders bei RTK- oder PPK-gestützten Flügen sind exakte Koordinaten und Sensordaten essenziell.
💡 Tipp: Es ist ratsam, während der Feldarbeit regelmäßig eine erste Sichtung der Daten vorzunehmen, um eventuelle Fehler frühzeitig zu erkennen.
Die nächste Phase ist die Georeferenzierung, also die Verknüpfung der Bild- oder Punktwolkendaten mit präzisen geografischen Koordinaten. Je nach verwendetem System geschieht dies unterschiedlich:
Methode Beschreibung Genauigkeit
RTK (Real-Time Kinematic) Korrekturen werden bereits während des Flugs über eine Basisstation oder einen Korrekturdienst (z. B. SAPOS, EUREF) angewendet. ±2–3 cm
PPK (Post-Processed Kinematic) Die GNSS-Daten der Drohne werden nachträglich mit Referenzdaten abgeglichen, um eine höhere Genauigkeit zu erreichen. ±1–2 cm
Bodenpasspunkte (GCPs) Manuell eingemessene Kontrollpunkte dienen als Referenz für die Berechnung der Bildkoordinaten. ±1–3 cm (je nach Anzahl & Qualität der GCPs)
Unterschied zwischen RTK und PPK
Während RTK eine direkte Korrektur während des Flugs vornimmt, verarbeitet PPK die GNSS-Daten nachträglich. PPK kann oft eine höhere Genauigkeit liefern, da Korrekturdaten auch über einen längeren Zeitraum gemittelt werden.
💡 Tipp: Für großflächige Projekte ohne stabile Internetverbindung ist PPK oft die bessere Wahl, da keine Echtzeitkommunikation mit einer Basisstation erforderlich ist.
Bei der Photogrammetrie wird aus den aufgenommenen Bildern ein 3D-Modell oder ein Orthofoto erstellt. Die gängigsten Softwarelösungen für diesen Prozess sind:
Software Einsatzbereich Besonderheiten
Pix4Dmapper Photogrammetrie, Orthofotos, 3D-Modelle Umfangreiche Bearbeitungsoptionen, hohe Präzision
Agisoft Metashape Rekonstruktion aus Luftbildern Sehr detaillierte Punktwolkenberechnung
DJI Terra Verarbeitung von DJI-Drohnenaufnahmen Benutzerfreundlich, schnelle Berechnungen
RealityCapture High-End 3D-Modelle Besonders für Architektur und Stadtmodelle geeignet
Arbeitsablauf in der Photogrammetrie:
1️⃣ Import der Bilder & Metadaten in die Software
2️⃣ Automatische Erkennung & Matching von Bildpunkten
3️⃣ Erstellung einer dünnen Punktwolke zur Vorabkontrolle
4️⃣ Generierung der dichten Punktwolke & Oberflächenmodell
5️⃣ Erzeugung des Orthofotos oder 3D-Modells
💡 Tipp: Die Bildqualität spielt eine entscheidende Rolle. Unscharfe oder überbelichtete Bilder können die Genauigkeit des Modells beeinträchtigen.
LiDAR-Drohnen erfassen Punktwolken direkt durch Laserscanning. Die Verarbeitung unterscheidet sich von der Photogrammetrie, da keine Bildrekonstruktion notwendig ist.
Typische LiDAR-Softwarelösungen:
GeoCue LP360 – LiDAR-Punktwolken-Analyse & Klassifizierung
TerraScan – Detailverarbeitung von Laserscans
LAStools – Open-Source-Werkzeuge für LiDAR-Bearbeitung
Arbeitsablauf bei LiDAR-Daten:
1️⃣ Import der Rohdaten (LAS/LAZ-Format) in die Software
2️⃣ Georeferenzierung & Alignment mit GNSS-/IMU-Daten
3️⃣ Filterung von Rauschen & Fehlerpunkten
4️⃣ Klassifizierung der Punktwolke (z. B. Boden, Vegetation, Gebäude)
5️⃣ Erstellung eines digitalen Geländemodells (DGM)
💡 Tipp: LiDAR benötigt oft eine detaillierte Nachbearbeitung, da Rohdaten Rauschen enthalten können. Eine manuelle Korrektur verbessert die Qualität erheblich.
Nach der Bearbeitung müssen die Ergebnisse in geeigneten Formaten für GIS-, CAD- oder BIM-Systeme exportiert werden.
Endprodukt Verwendungszweck Typische Formate
Orthofoto Kartierung, GIS-Analyse GeoTIFF, JPEG2000
3D-Punktwolke Höhenanalysen, Bauplanung LAS, LAZ, XYZ
Digitale Geländemodelle (DGM) Höhenlinien, Volumenberechnung TIFF, ASC
CAD-kompatible Daten Ingenieurbau, Architektur DXF, DWG
💡 Tipp: Wer mit Kunden oder Behörden zusammenarbeitet, sollte sich frühzeitig über die benötigten Datenformate & Koordinatensysteme abstimmen.
Ein effizienter Workflow spart Zeit und erhöht die Genauigkeit der Ergebnisse. Einige bewährte Methoden:
✅ Automatisierte Workflows nutzen: Viele Programme bieten Batch-Prozesse zur schnelleren Verarbeitung großer Datenmengen.
✅ Hochleistungs-Hardware einsetzen: Eine starke GPU und viel RAM beschleunigen Berechnungen erheblich.
✅ Interne Verknüpfung von Softwarelösungen: GIS- und CAD-Software sollte nahtlos mit den Verarbeitungsprogrammen harmonieren.
💡 Tipp: Regelmäßige Qualitätskontrollen während des gesamten Workflows verhindern Fehler und vermeiden unnötige Nacharbeiten.
Drohnen-Dienstleister, Vermessungsbüros oder Unternehmen, die auf präzise Geodaten setzen, finden hier eine starke Partnerschaft. Profitieren Sie von spannenden Projekten, exklusiven Kooperationen und wertvollem Austausch.
📌 Vorteile einer Zusammenarbeit:
✅ Zugang zu spannenden Projekten
✅ Austausch mit Branchenexperten
✅ Erweiterung Ihres Netzwerks
✅ Potenzielle Geschäftsmöglichkeiten
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